Umfrage Fahrradstationen

Anforderungen, Bedarfe und Ideen der Nutzerinnen und Nutzer

Umfrageergebnisse zu den Fahrradstationen am Hauptbahnhof

Die Fahrradstationen am Hauptbahnhof waren vom 13. Februar bis 31. März 2023 Thema einer Umfrage auf der städtischen Partizipations-Plattform Gemeinsam Oldenburg ». Über Plakate, Flyer, Pressemitteilungen und den Instagram-Kanal der Stadt Oldenburg » waren sowohl aktive als auch potentielle Nutzerinnen und Nutzer aufgerufen, verschiedene Fragen bezüglich Nutzung, Zufriedenheit und Zugangssystem zu den Anlagen zu beantworten. Zudem konnten persönliche Anliegen und Vorschläge ergänzt werden.

„Super, dass das angegangen wird!“ – Mit Beiträgen wie diesem traf die Umfrage auf breites Interesse: 324 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Umfrage teil, wobei 95 Prozent der Befragten die Anlagen bereits heute aktiv nutzen. Mit über 60 Prozent besteht der größte Teil der Befragten aus der Altersgruppen zwischen 30 und 59 Jahren. Die am häufigsten genutzte Anlage ist die Station Süd am Bahnhofsvorplatz, die gegenüber der Station Nord nahezu die doppelte Kapazität an Stellplätzen zur Verfügung stellt. Deutlich wurde innerhalb der Befragung, dass für einen Großteil der Befragten die Nähe der Fahrradstation zum weiterführenden Ziel eine Rolle spielt.

Wie werden die Fahrradstationen genutzt?

Über 50 Prozent der Befragten bevorzugen eine spontane Nutzung der Stationen. Mit wenig Abstand folgt auf dem zweiten Platz die gewünschte Nutzung außerhalb der Öffnungszeiten. Die wöchentliche und geplante Nutzung wurde mit den Nutzungswünschen während der Öffnungszeiten sowie an Wochenenden mit über 40 Prozent nahezu gleich häufig ausgewählt. Entscheidend, auch bei den Freitextantworten, ist dabei die zeitliche Zugänglichkeit, bei der sowohl die Spontaneität der Nutzung als auch ein schneller und unkomplizierter Zugang prioritär bewertet werden – und dahingehend auch die heutige Situation kritisiert wird.

Wie wichtig sind Sicherheit und Art der Abstellanlage?

Neben den Zugangszeiten steht vor allem das Thema Sicherheit im Vordergrund: Hier gibt es ein großes Bedürfnis nach Diebstahlsicherheit für das abgestellte Fahrrad, aber auch für die persönliche Sicherheit. Bezüglich der Art der Abstellmöglichkeiten werden die ebenerdigen und einfach zugänglichen Systeme deutlich bevorzugt. Favorit der Nutzerinnen und Nutzer ist dabei ein Bügel analog der Abstellanlagen auf den Bahnhofsvorplätzen. Betreffend der Lagermöglichkeiten innerhalb der Fahrradstation möchten gute 60 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer vor allem Fahrradbekleidung innerhalb der Station lagern. Vermehrtes Interesse besteht auch für die Lagerung von Waren oder Anhängern.

Welcher Fahrradtyp wird am häufigsten abgestellt?

Die heute vorhandene Kombination von Fahrradabstellanlage und angegliedertem Fahrradladen ist auch zukünftig gewollt, gefolgt vom Wunsch der Reinigung von Fahrrädern mittels einer Fahrradwaschanlage. Für circa ein Drittel der Befragten ist auch das Laden von E-Bikes ein Angebot, das Umsetzung finden sollte. Fast 95 Prozent der Befragten möchte ein klassisches Fahrrad in den Stationen abstellen. Aufgrund einer Fragestellung, die eine Mehrfachnennung ermöglichte, zeichnet sich auch eine erhöhte Nachfrage für das Abstellen von Pedelecs, Lastenrädern und Fahrrädern mit Anhängern ab.

Welches Zugangssystem wird bevorzugt?

Bei einer Umstellung des Zugangssystems wären knapp 70 Prozent der Befragten einer Onlinebuchung via App oder QR-Code gegenüber aufgeschlossen. Aufgrund möglicher Mehrfachnennungen wäre für nahezu 50 Prozent eine Nutzung mit PIN-Code oder Karten analog des heutigen Zugangs für die Kundinnen und Kunden ebenfalls denkbar.

Wie zufrieden sind die Nutzerinnen und Nutzer?

„Hauptsache, es funktioniert zuverlässig (also besser als heute)“ – diese Rückmeldung eines Umfrageteilnehmenden teilen rund 20 Prozent der Befragten, die weniger zufrieden sind. Für circa 50 Prozent der Befragten sind aber sowohl die heutige Ausstattung als auch der vorhandene Service der Fahrradstationen in Ordnung. Ein deutlicher Kritikpunkt ist die Sauberkeit der Anlagen sowie ein fehlendes regelmäßiges Entnehmen von Schrotträdern. Auffällig ist, dass ein Anteil von knapp 40 Prozent gar keinen Gebrauch vom heutigen Serviceangebot der Stationen macht.

Welches Fazit wird gezogen?

Einige der Rückmeldungen zum Thema Servicestationen werden direkt für künftige Planungen übernommen: etwa die Möglichkeit, einfache Reparaturarbeiten sowie das klassische Luftpumpen selbstständig durchzuführen, ebenso wie der Bedarf nach Abstellflächen für Lasten- und Dreiräder. Weitere Vorschläge zum Zugangssystem der Anlagen werden durch den Fachdienst Mobilität geprüft. Dem Wunsch, Fahrräder an einzelnen Bügeln abstellen zu können, wird nur in Teilen Rechnung getragen werden können. Stärker zu werten ist hier der innerhalb der Umfrage häufig erwähnte Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen in Kombination mit Diebstahlsicherheit der abgestellten Räder.

Wie geht es weiter?

Die Umfrage hat viele hilfreiche Überlegungen und Ideen geliefert sowie wertvolle Hinweise zu den Bedarfen der Nutzerinnen und Nutzer gegeben. Außerdem wurden notwendige Anpassungen von Seiten des Fachdienstes Mobilität innerhalb der Fahrradstationen bestärkt. Die Umfrageergebnisse werden nun in die anstehenden Planungen zur Sanierung und Erweiterung der Station Nord aufgenommen. Um einigen Anregungen zu folgen, wird zurzeit eine Grundreinigung der Anlagen beauftragt. Des Weiteren wurden die Umfrageergebnisse an den Betreiber der Fahrradstationen weitergeleitet, um auf deren Grundlage den Betrieb zu verbessern, zum Beispiel durch Ergänzung der Stationsinformationen über Tarife und Verleihbedingungen auf der Betreiber-eigenen Homepage.

Zuletzt geändert am 8. November 2023